Der Wald ist als naturnahes, vielfältiges Ökosystem, nachhaltig nutzbarer Wirtschaftsraum und wertvolles Kulturgut als solches für kommende Generationen zu bewahren und in seiner Gesamtheit vor Eingriffen schützen.
Borkenkäferproblem
Große Teile der Wälder sind durch Borkenkäfer und Windbruch stark geschädigt. Vor allem tiefere Lagen bis zu 500 Metern Seehöhe der Bezirke Krems, Horn, Waidhofen an der Thaya, Melk und Gmünd sind betroffen.
Der Bestand im Waldviertel setzt sich aus ca. 80% Nadel- und 20% Laubholz zusammen. Vor Jahrzehnten war es genau umgekehrt. In den 1960er und 1970er waren die klimatischen Verhältnisse wie kühlere Temperaturen und regelmäßige ausreichende Niederschläge für das Fichtenwachstum optimal.
Nun ist ein Umdenken erforderlich. Die Zukunft gehört vorrangig wieder dem Mischwald, empfohlen werden Eiche, Ahorn, Lärche, Tanne, Douglasie, Buche und Birke.
Wichtig ist, die geschlägerten Flächen rasch aufzuforsten. Eine Wiederbewaldung mit verschiedenen Baumarten ist die beste Vorsorge gegen einen weiteren Borkenkäferbefall.
Wirtschaftlich gesehen ergibt sich ein Verlust über Generationen.
So treffen Angebote der Windkraftlobby (bis zu 45.000 € jährlich pro WKA) auf offene Ohren bei einigen Waldbesitzern.
Waldschutz = Klimaschutz
- Ein Quadratmeter Waldboden kann bis zu 400 Liter Wasser speichern
- In Wäldern ist es bis zu sechs Grad kühler als in Stadtgebieten
- Eine 20 Meter hohe Fichte gibt täglich rund 21.000 Liter Sauerstoff ab (durchschnittlicher Bedarf von 35 Menschen pro Tag)
- Eine Birke verdunstet bis zu 100 Liter Wasser pro Tag
- Ein Hektar Wald speichert rund 13 Tonnen CO2 pro Jahr
- Ein Hektar Nadelwald kann bis zu 35 Tonnen Staub binden
Vom Erhalt des Waldes als grüne Lunge, natürlicher Klimaregulator, Wasserspeicher und Erholungsraum profitieren alle. Für das Erreichen der Klimaziele ist der Fortbestand des Waldes extrem wichtig.
Zu hoffen ist, dass die Politik die Bedeutung des Ökosystems Wald erkennt, dem Wald die ihm zustehende Wertschätzung entgegenbringt und ihn nicht zur Industriezone für Windkraftanlagen verkommen lässt.
„Wir müssen bedenken, dass der Wald neben seiner bedeutenden Funktion als Lebensgrundlage für viele Waldeigentümer auch die gemeinsam genutzte Wohnung von Tieren, Bäumen und anderen Pflanzen ist. Wir als Sportler und Erholungssuchende sind in dieser Wohnung lediglich zu Gast und müssen uns auch dementsprechend benehmen“, so Agrar- und Naturschutzlandesrat Dr. Stephan Pernkopf. (Quelle: NÖ News vom 16.12.2010)
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